Auftaktveranstaltung der Böblinger Businesswochen im Forum der Kreissparkasse
Vielfalt und Leidenschaft
Ein gut besuchtes Forum in der Kreissparkasse, hochkarätige Gäste und Redner, beste Stimmung, interessante und tiefgründige Gespräche, auf dem Podium oder in den Pausen: Die Auftaktveranstaltung der Böblinger Businesswochen am Montag war ein großartiger Erfolg. „Ich freue mich auf den Austausch mit vielen interessanten Menschen“, sagte Volker Siegle, Organisator und Ideengeber der Businesswochen. In einem prallen Programm wird in den kommenden zwei Wochen bis zum 27. Oktober das Thema Wirtschaft von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Dr. Stefan Belz ist ein Mann klarer Worte: „Ich bin Ingenieur und ich bin Oberbürgermeister. Wie Wirtschaft funktioniert, weiß ich aber nicht“, sagte er in seinem Grußwort im Rahmen der Auftaktveranstaltung der achten Böblinger Businesswochen im Forum der Kreissparkasse. Eines könne er aber sagen: Vielfalt sei ein Schlüssel zum Erfolg. Vielfalt in Bezug auf die Gesellschaft, aber auch in Bezug auf die Wirtschaft. „Man muss Vielfalt zulassen“, so der Böblinger OB. Volker Siegle ist der Organisator der Businesswochen, deren Ideengeber, der Urheber. Das Motto dieser Veranstaltung lautet von Beginn an „Begreifen, wie Wirtschaft funktioniert“. Für Volker Siegle ist klar: „Wirtschaft funktioniert dort, wo Menschen in Kontakt kommen, greifbar werden, ein Austausch von Angesicht zu Angesicht stattfindet.“ Und eben dafür bietet die Auftaktveranstaltung eine wunderbare Basis: Entscheidungsträger finden sich dort ein, Handwerk trifft Großindustrie, Finanzwelt auf Dienstleister, Start Ups treffen auf Unternehmen, die seit Generationen auf dem Markt tätig sind.
Johannes Warth, Hauptredner der Auftaktveranstaltung, betonte, dass Wirtschaft Veränderung benötige. Veränderung im Betrieb, aber auch Veränderung in der Sichtweise. Das aber fordert Vertrauen in die eigenen Kräfte, in die der Mitarbeiter, Innovationen, Mut, Risikobereitschaft und auch die Bereitschaft, zu scheitern. „Scheitern gehört zu einem Lebenslauf. Dumm ist nicht der, der einen Fehler macht. Dumm ist der, der denselben Fehler mehrfach macht“, sagte OB Dr. Belz. Es sei die Furcht, die die Wirtschaft kaputtmache, die Angst, sagte Warth, der seinen Vortrag mit viel Humor würzte, der jonglierte, auf einem Karton und Blechbüchsen Schlagzeug spielte. Das aber nicht zum Selbstzweck, sondern durchaus sinnbildlich. Lange habe er geübt, mit drei Bällen, mit vier Bällen, später mit fünf Bällen. „Leidenschaft“ sie das gewesen, er habe dafür gebrannt. Leidenschaft, die auch in der Wirtschaft unerlässlich sei. Unerlässlich sei es zudem, neue Prozesse anzustoßen, mitzumachen. Und eben nicht immer das Gewöhnliche, was man schon immer gemacht habe.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Businesswochen wurde der Business Award vergeben. Eine hochkarätige Jury traf eine Vorauswahl, drei Firmen erhielten die Möglichkeit, ihr Business dem Publikum in einem dreiminütigen Vortrag vorzustellen: Beneto Foods, eSaver und Spoontainable. Beneto Foods aus Albstadt produziert Pasta aus Grillenmehl mit einem hohen Proteingehalt. Der Ehninger Betrieb eSaver produziert Stromsparanlagen, Spoontainable aus Stuttgart stellt essbare Eislöffel her, Hauptbasis sind Fasern der Kakaoschale, die zu einer Art Mehl verarbeitet werden. Gewonnen haben nach dem Votum der Gäste punktgleich zwei Firmen: Spoontainable und eSaver. Alle drei Unternehmen erhielten einen Preis, der von dem Patrick Hauser erdacht und von Schittenhelm Metallhandwerk aus Gäufelden umgesetzt wurde: Eine Hand aus Edelstahl auf einem Holzsockel, die sich in einer Edelstahlscheibe spiegelt und gemeinsam mit dem Spiegelbild ein Herz bildet, beeindruckend.